Mitarbeiterausflug 2015- Herbstsonne Freital
Wer im Pflegeberuf tätig ist, weiß wieviel Anstrengung die tägliche Arbeit erfordert. Oft genug erkennen wir unsere Belastungsgrenzen und deshalb brauchen gerade wir ganz viel Wertschätzung und Motivation.
Dessen ist sich auch unser Vorstand und Heimleitung bewusst und initiierte bereits vor einigen Jahren einen sogenannten Mitarbeitertag. Gedacht als Anerkennung für erbrachte Leistungen, aber auch als Motivation für die gemeinsame Zusammenarbeit, etablierte sich dieser Tag mittlerweile zu einer guten Tradition in unserem Haus. Alle zwei bis drei Jahre können Mitarbeiter an einem Ausflug teilnehmen und dabei zwischen einer Aktivtour oder einer Stadtbesichtigung wählen. Vorschläge hierfür kommen aus der Mitarbeiterschaft selbst- nur ein Beispiel für die gelebte Teilhabe am Pflegeleitbild unseres Hauses. Und nebenbei eine gute Gelegenheit, sich außerhalb von Dienstplan und pflegerischen Belangen zusammenzufinden, sich kennenzulernen und gemeinsame Erlebnisse zu teilen.
Auf diese Weise erkundeten Mitarbeiter schon die Städte Prag, Erfurt und Berlin und die abenteuerlustigen Kollegen paddelten auf der Neiße und radelten von Zittau bis nach Görlitz. Viele Erinnerungen sind noch lebendig und werden bei passender Gelegenheit zum Besten gegeben.
Die diesjährige Aktivtour führte uns am 26.08.2015 in die wunderschöne Sächsische Schweiz. Pünktlich fuhr uns der Reisebus zum Ausgangspunkt der Wanderung in Naundorf, wo wir gemeinsam starteten. Bei strahlendem Sonnenschein mit Wanderschuhen, Rucksack und guter Laune im Gepäck marschierten wir entlang der Bären- und Rauensteine Richtung Rathen.
Kurz vor dem Laasenstein trennten sich vorerst unsere Wege, denn 14 der Mitarbeiter wollten sich beim Bergsteigen versuchen. Am Laasenstein trafen wir auf unseren Kletterführer Falk, der schmunzelnd erzählte, nach Anmeldung des Seniorenzentrums Herbstsonne habe er eigentlich eine Gruppe rüstiger Senioren erwartet. Unter lautem Gelächter stellten wir uns vor, wie er das wohl mit unseren Bewohnern bewerkstelligt hätte.
Zunächst verteilte Falk die Kletterausrüstung mit Kletterschuhen, Gurten, Seilen, Karabinern und Helmen und wies uns dann in die Technik des Abseilens ein. Ein Glücksfall für uns Kletterunkundige war die Hilfe von unserer Ramona, die Falk beim Einweisen und Absichern eine kompetente Assistentin war und uns immer wieder Mut zusprach und Sicherheit gab.
Und dann `ran an den Fels! Was von unten gar nicht so schlimm aussah, erwies sich beim Klettern dann schwieriger als gedacht. Wohin mit den Händen; wo finden die Füße endlich Halt; wie komme ich überhaupt weiter???
Falk empfahl als Trockenübung den unten Wartenden schon mal einbeugige Kniebeugen zu machen- in die Hocke runter ging es ja, aber wieder hoch??!
Und mancher Mitarbeiter, der schwitzend und nach Halt suchend am Fels hing, musste sich von Falk schon mal sagen lassen: „Beine abstemmen! Es heißt ja schließlich Bergsteigen nicht Bergziehen!“.
Auch an manchen Knien und Unterarmen hinterließ der Fels seine Spuren- wohl dem, der lange Hosen trug!
Trotzdem- nach bangem Zittern und zähem Kämpfen- alle haben den Fels erklommen und konnten sich ins Gipfelbuch eintragen. Auf dem Plateau saßen wir mit weichen Knien, aber glücklich und genossen den Panoramablick auf die Bastei.
Nie zuvor in meinem Leben war ich mit Ausrüstung klettern- es geschafft zu haben erfüllte mich mit Stolz und ich bekam eine Ahnung, was ein richtiger Kletterer beim Erklimmen eines Gipfels empfindet.
Das Abseilen kostete uns noch einmal große Überwindung. Hält das Seil? Bloß nicht runter schauen! Wir erreichten alle wohlbehalten festen Boden.
Mit der Fähre setzten wir später über und speisten, ja schlemmten im „Sonnigen Eck“ in Rathen. Noch einmal ging es gemeinsam bergan- 650 Stufen zur Bastei, wo schon Kaffee und Kuchen für uns bereit standen.
Ein herzliches Dankeschön unserem Heimleiter Herrn Linke für die perfekte Organisation des Tages. Er suchte die Strecke aus, erwanderte diese zuvor mit seiner Frau und sorgte dafür, dass mit Bus, Streckenverlauf, Kletterführer und Verpflegung alles klappte- eine logistische Meisterleistung!
Dass so ein Mitarbeitertag ermöglicht und finanziert wird, betrachte ich nicht als Selbstverständlichkeit und möchte mich im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen der Herbstsonne Freital ganz besonders auch bei unserem Vorstand Herrn Ritter und Herrn Schindler.
Ein Bericht von unserer Mitarbeiterin Sabine Raatz